Erfahrungsberichte
Auf dieser Seite berichte ich (Florian Aichmeier) über meine Erfahrungen und Erlebnisse während meiner Zeit als Freiwilligendienstler.
Spieleolympiade 2019
01. August 2019 – Mein Freiwilligendienst beginnt. Anstatt ins Büro fahre ich zum SV 06 in Lehrte. Ich betreue die erste internationale Spieleolympiade; Teil des vom Regionsjugendring Hannover organisierten Projektes „International Footprint“. Die Spieleolympiade ist folgendermaßen aufgebaut: 11 Teams mit Teilnehmern aus verschiedensten Ländern werden per Losverfahren zusammengewürfelt und müssen in einem Kreativworkshop Namen und Banner für ihr Team erstellen. Danach geht es an die unterschiedlichen Stationen an denen die Teilnehmer Punkte sammeln können.
Ich selbst betreue die Station „Blindes Quadrat“, in der es darum geht mit verbundenen Augen und nur durch Absprache ein langes Seil in Form eines Quadrates auf dem Boden abzulegen. Es ist ein Zeitlimit von 10 Minuten festgelegt und schnell wird klar: Kommunikation ist alles. Während sich ein Team in weniger als zwei Minuten bewiesen hat, kämpft ein anderes nun schon über neun Minuten.
Es ist Interessant anzusehen, wie die Teams verschiedene Kommunikationsformen nutzen, um sich ohne Sprachbarriere schnellstmöglich miteinander abzusprechen. Es überrascht mich auch, wie plötzlich eines der Teams im Gegensatz zu allen anderen das Seil doppelt nimmt, um schneller und präziser zu arbeiten. Ebenso spannend ist es, zu erkennen, dass die Gruppen, die mit mehr als dem Minimum von vier Teilnehmern spielen, mit jedem zusätzlichen Spieler immer mehr ins Wanken geraten.
Nach und nach absolvieren die Teams alle Stationen und am Ende sichert sich das Mädchenteam „Girl Power“ den Sieg.
Es war schön junge Sportler aus so vielen verschiedenen Ländern kennenzulernen und mit ihnen zu arbeiten. Viel schöner noch war es zu sehen, wie sich die unterschiedlichen, zufällig zusammengestellten Teams abseits jeglicher Vorurteile zusammen durch den Tag begleiteten und sich unter gemeinsamer Flagge durch die Stationen kämpften.
Lehrgang in Clausthal Zellerfeld
04. August 2019 – Ich machte mich auf den Weg nach Clausthal-Zellerfeld. Mein Freiwilligendienst hatte ein paar Tage zuvor begonnen und schon war ich mittendrin. An meinem ersten Arbeitstag wurde ich bei der Spieleolympiade in Lehrte eingesetzt: einer internationalen Begegnung der Partnerkommunen von Lehrte, bei der insgesamt elf Teams in verschiedenen Spielen gegeneinander antraten. Am Folgetag arbeitete ich mich in meinem Büro ein und kurz darauf stand das erste Seminar vor der Tür. Zusammen mit meinem Kollegen Lennard ging es an den Übungsleiter-C Lehrgang für den Breitensport.
Die Anreise erfolgte am Sonntag zum Mittag. Die Stimmung beim Essen war recht mau; von den 21 Teilnehmern unterhielt sich niemand miteinander. Eine peinliche Stille. Als wir nach dem Essen den Seminarraum betraten, hatte sich noch nicht viel geändert.
Der Lehrgang begann mit den altbekannten Kennlernspielen, nach denen sich die Stimmung endlich etwas lockerte. Beim Abendessen begannen dann auch schon die ersten Gespräche.
Durch das junge Alter unserer Referentin (24) und vereinzelten Lehreinheiten unter Leitung anderer Personen, gestaltete sich die Theorie überraschend abwechslungsreich. Einige Themen wurden durch Praxisinhalte ergänzt und gerade in der zweiten Woche überwog der Sport. Neben theoretischen Themen wie Ernährung, Vereinskommunikation oder Schutz vor sexualisierter Gewalt ging es in der Praxis überwiegend um Ausdauer und Fitness. Außerdem wurden im Aufbaulehrgang fünf Lehrversuche abgenommen, in der Teilnehmer ihre eigene Übungsstunde planen und leiten mussten. Neben Volleyball und einem Fitnesszirkel wurde uns auch die Trendsportart „Ultimate Frisbee“ nähergebracht. Lennard organisierte eine Stunde American Football und ich selbst leitete eine Judostunde mit einer der besten Anfängertruppen die ich je auf der Matte stehen hatte. Jeder von uns hat die Abnahme bestanden.
Unsere Gruppe wuchs über die Dauer der Lehrgänge gut zusammen und so hatten wir auch jeden Abend Programm. Am letzten Abend alle zusammen. Wir saßen gemütlich in der Sporthalle, spielten verschiedene Spiele und unterhielten uns über die vergangenen Wochen, Gott und die Welt. Ganz anders als noch am ersten Tag.
Alles in allem war es eine schöne Zeit, auf die ich gerne zurückblicke und ich freue mich schon auf kommende Seminare mit mir nun bekannten Gesichtern.
Abenteuerwoche 2019
11.-13. September 2019 – Über zwei Tage verteilt sind wir mit je einer siebten Klasse im Rahmen ihrer Abenteuerwoche zum Kanufahren verabredet. Bereits am frühen Morgen werden nach einer kurzen Besprechung Boote abgeladen und Paddel sowie Schwimmwesten bereitgestellt.
Es dauert nicht lange bis die erste der beiden Klassen eintrifft. Voller Vorfreude warten die Schüler darauf endlich aufs Wasser zu kommen, vorher gilt es sich allerdings die Einweisung in die Boote anzuhören, damit auch ja nichts schiefgeht. Nachdem die Bootsbesatzung eingeteilt und die Schwimmwesten verteilt sind, werden die Kanus noch mit ausreichend Proviant für die Mittagspause beladen. Danach kann es auch schon losgehen.
Mit insgesamt 10 Booten befahren wir bei schönem Wetter die Leine in Richtung Innenstadt. Auf der Wiese vor dem Sportleistungszentrum rasten wir dann.
Es wird klar, dass die Strecke recht anstrengend ist, also planen wir für den Folgetag um.
Am nächsten Tag befahren wir die Leine ein Stück flussaufwärts, machen eine Kehrtwende und paddeln bis zum Wollewehr um dort zu pausieren.
Am Freitag treffen wir uns mit beiden Klassen zum gemeinsamen Abschluss in der IGS List. Die Schüler basteln Collagen mit Bildern und Erfahrungen aus der vergangenen Woche. Außerdem haben sie die Möglichkeit Seile aus dem Seilgarten in dem ihre Abenteuerwoche begonnen hat, zu Schlüsselbändern und Schmuck zu verarbeiten. Danach bilden sie kleine Gruppen, von denen jede zwei Euro für einen Einkauf bekommt. Ziel ist es, ein möglichst vielfältiges Buffet für alle Teilnehmer zusammenzutragen: das „Dinner for Two“, mit dem die Abenteuerwoche abgeschlossen wird.
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Bei Fragen und Anregungen können Sie sich gerne per E-Mail an mich wenden.
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